Qualitäts-Check

Die Qualität des Essens in der Kita wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Es geht nicht nur darum, was die Kinder dort essen, sondern auch um die Umgebung, die Atmosphäre beim Essen, die Beteiligung der Kinder an Entscheidungen und andere Aspekte rund um die Verpflegung.

Die neun Qualitätsfelder im Check umfassen verschiedene Kriterien, die ganzheitlich die verschiedenen Aspekte einer gesunden und nachhaltigen Verpflegung in der Kita beschreiben. Diese Kriterien orientieren sich am aktuellen Qualitätsstandard für die Kita-Verpflegung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Ampelfarben signalisieren Handlungsbedarf

Die Auswertung des durchgeführten Qualitäts-Checks zeigt auf einen Blick, wie die Kita in Bezug auf ihr Verpflegungsangebot abschneidet. Die Analyse in den verschiedenen Qualitätsfeldern ermöglicht eine gezielte Betrachtung und die Identifizierung spezifischer Bereiche, die verbessert werden können.

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Geschmack und Vielfalt

Hier geht es um das, was auf die Teller kommt. Nicht immer können Lieblingsgerichte auf dem Speiseplan stehen.
Grundlegende Ansprüche an das Aussehen, Geschmack und Konsistenz sowie ein altersgerechtes, ansprechendes Angebot sollten dennoch erfüllt sein. Abwechslung und Vielfalt sind gegeben, wenn Getreide, Getreideprodukte, Kartoffeln und Hülsenfrüchte verwendet werden, die Zubereitungsarten allgemein variieren und in den einzelnen Lebensmittelgruppen verschiedenste Produkte zum Einsatz kommen. In einem Zyklus von 4 Wochen sollten sich Gerichte nicht wiederholen. Bei der Wahl sollten auch die kulturelle Vielfalt, Einschränkungen durch Lebensmittelunverträglichkeiten/ Allergien und vegetarische Kostformen berücksichtigt werden.
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Die DGE hat mit dem Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas eine optimale Auswahl für Häufigkeiten und Lebensmittelqualitäten in unterschiedlichen Lebensmittelgruppen formuliert, um eine ausgewogene Nährstoffversorgung für die Mahlzeiten innerhalb von 20 Verpflegungstagen zu gewährleisten. Diese Empfehlungen gibt es für die Frühstücks- und Zwischenverpflegung sowie die Mittagsmahlzeit. Sie unterscheiden sich bei einem rein vegetarischen Angebot von dem einer Mischkost (mit Fleisch und Fisch).
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Dabei kommt der Essatmosphäre eine große Bedeutung zu. Raum- und Tischgestaltung, Essenszeiten und deren Abgrenzung vom übrigen Kita-Alltag sowie die Begleitung durch die pädagogischen Kräfte sind dabei die wichtigsten Faktoren. Sind die Rahmenbedingungen und die Haltung der Fachkräfte stimmig, können Kinder über das tägliche Ritual der Mahlzeiten gesundheitsförderndes Essverhalten und soziale Kompetenzen erlernen.
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Dabei kommt es auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Küchenkräften und pädagogischem Personal sowie eine übergreifende Wertschätzung für die jeweiligen Anteile an einer guten Verpflegung an. Wesentlich ist aber auch eine gute Kommunikation mit den Eltern. Sie sollten über das Speisenangebot, Regelungen bei der Mahlzeitengestaltung und Möglichkeiten für den Austausch dazu gut informiert werden. Ihre aufgeschlossene Haltung trägt zu einem gelingendem Essen für die Kinder in der Kita bei.
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Es ist wichtig, dass sie in Bezug auf ihre Ernährung, was sie essen und wie viel sie essen, altersgerechte Entscheidungsspielräume haben. Sie sollten generell aktiv in die Gestaltung der Mahlzeiten einbezogen werden, sei es bei der Auswahl des Speiseplans oder beim Tischdecken. Es ist wichtig, Wege zu finden, wie sie auf positive und konstruktive Weise Lob und Kritik zum Essen äußern können. Die Eltern sind dabei die wichtigsten Partner der Kita. Die Art der Kommunikation für eine gute Feedback-Kultur kann von Kita zu Kita variieren, aber die Einbindung der Eltern, klare Transparenz und zuverlässige Austauschmöglichkeiten sind wesentlich.
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Den Eltern sollte dieses Konzept in geeigneter Weise bekannt gemacht werden. Das gilt auch für alle Regelungen, die Verpflegungsanlässe, wie Feste oder den generellen Umgang mit Süßigkeiten betreffen. Ein Verpflegungskonzept kann und sollte sich weiterentwickeln – unter Mitwirkung der Eltern. Die Einbindung der Eltern ist auch gefragt, wenn es darum geht Verpflegungsdienstleistungen im Rahmen einer Ausschreibung neu zu formulieren und zu vergeben.
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Hygiene ist überall wichtig – vom Einkauf bis zur Reinigung. Sauberkeit und Hygiene zeigen sich darin, wie ordentlich der Essbereich ist, wie das Essen ausgegeben wird und wie das Personal gekleidet ist. Damit keine Bakterien wachsen, müssen die Temperaturen bei Lagerung, Transport und Ausgabe stimmen: Warmes Essen sollte mindestens 65° C haben, kaltes Essen maximal 7° C. Es wäre ideal, wenn dabei auch umweltfreundliche Reinigungsmittel verwendet werden.
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Esskultur und Kulturtechniken werden durch die Aufnahme regionaler Bräuche, Gerichte oder über Tischsitten vermittelt. Abwechslungsreiche Speisepläne ermöglichen es den Kindern, eine große Lebensmittelvielfalt kennenzulernen und ihre Sinneswahrnehmung zu schulen. Die Kinder bei der individuellen Wahrnehmung ihres Hunger- und Sättigungsgefühls zu unterstützen erweitert die Ernährungskompetenzen ebenso wie ihre altersgerechte Einbindung in praktische Vorbereitungen von Mahlzeiten. Die Wertschätzung von Lebensmitteln und die Vermeidung von Speiseresten kann dabei gleichzeitig vermittelt werden. Beim Erfahrungen sammeln und Entdecken der Welt der Lebensmittel bietet es sich an, Lernorte in der Kita-Umgebung, wie Märkte oder Bauernhöfe mit einzubeziehen. Gleichzeitig ist auch hier eine Zusammenarbeit mit dem Elternhaus wichtig. Kita und Eltern sollten gut zusammenarbeiten, um Kinder bei einem selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Umgang mit Essen und Trinken geeignet zu unterstützen
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Es ist daher wichtig die Ernährungsweise in der Gemeinschaftsverpflegung der Kita so zu gestalten, dass Ressourcen nicht unnötig verbraucht werden und die Umwelt langfristig erhalten bleibt. Vom Einkauf, über die Planung und Zubereitung bis zur Reinigung und Entsorgung können bei jedem Arbeitsschritt Festlegungen getroffen werden, die auf mehr Nachhaltigkeit einzahlen. Bei der Auswahl der Lebensmittel und der Speisenplanung können Bio-Lebensmittel, die umweltfreundlicher in der Erzeugung sind, eingesetzt werden. Eine saisonale Auswahl von Obst und Gemüse und das Einbeziehen regionaler Produkte vermindert Transportwege und damit Treibhausgasemissionen. Auch wenn im Küchenbereich der Kita auf den Einsatz umweltfreundlicher Verpackungen, die Umsetzung von Konzepten zur Vermeidung von Speiseresten und unnötigen Abfällen sowie auf einen ressourcenschonenden Einsatz von Reinigungsmitteln geachtet wird, trägt dies zur Nachhaltigkeit der Verpflegung bei. Energieeffiziente Geräte und ihr effizienter Einsatz können ein weiteres Plus sein.

Die einzelnen Qualitätsfelder der Kitaverpflegung können auf verschiedene Weise bewertet werden. Individuell kann entschieden werden, womit begonnen wird: Ob mit einer Umfrage oder mit dem Zusammentragen aller relevanten Sachinformationen zum Kitaessen.

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